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Neuigkeiten
Nationalpark sperrt Edmundsklamm für weitere drei Jahre
Die beliebte Edmundsklamm (Edmundova soutěska) in der Böhmischen Schweiz bleibt deutlich länger geschlossen als bisher bekannt. Der Nationalpark Böhmische Schweiz teilte mit, dass er bis 2027 keine Baumfällarbeiten in und oberhalb der Edmundsklamm durchführen wird. Das gleiche gilt für den Gabrielensteig (Gabrielina stezka) von Mezní Louka (Rainwiese) zum Prebischtor (Pravčická brána). Damit bleiben die beliebten Wege aus Sicherheitsgründen gesperrt.
Die Umgebung der beiden Wege soll nach Aussagen der Nationalparkverwaltung für drei Jahre sich selbst überlassen bleiben. „Es hat sich gezeigt, dass wir die Wege am schnellsten wieder öffnen können, wenn wir der Natur noch etwas Zeit geben, sich zu regenerieren“, begründet Nationalparkleiter Pavel Kříž. Im Rahmen von Studien wurde u.a. eine Probefällung oberhalb der Edmundsklamm durchgeführt. Der Eingriff habe gezeigt, dass eine Fällung im großen Stil die Natur rund um die Wege zerstören würde und eine Sicherheit gleichzeitig nicht gegeben wäre. „Die Fällungen würden die dünne Bodenschicht stören“, so Direktor Kříž. Dabei könnten sich Steine und Felsbrocken lösen. Zudem sind die Fällungen selbst nicht ungefährlich und mit hohe Kosten verbunden.
Die verbrannten Stumpfe einfach stehen lassen, hat laut Kříž noch weitere Vorteile. Sie speichern Feuchte und sorgen für einen nachhaltigen Abfluss von Regenwasser in Bodenschichten. Gleichzeitig sind die Baumstümpfe Futter für Insekten, die wiederum als Nahrung Vögel in dem Gebiet halten. Einige Vogelarten sowie Fledermäuse nutzen die toten Bäume zugleich als Nistplatz. Außerdem haben die verbrannten Bäume noch tausende Samen gestreut, die im letzten Jahr aufgegangen sind. Auch diese natürliche Aufforstung würde der Holzeinschlag zerstören. Ein vom Nationalpark in Auftrag gegebenes Video zeigt, wie es jetzt am Gabrielensteig und oberhalb der Edmundsklamm aussieht und welche Folgen ein Einschlag hätte.
Die Sperrung bis ins Jahr 2027 ist ein harter Schlag. In einer ersten Stellungnahme zeigte sich vor allem die Gemeinde Hřensko enttäuscht, der die Edmundsklamm gehört und welche die Kahnfahrten betreibt. „Das Problem ist ja, dass wir in weiten Teilen die Aufgaben des Staates übernehmen. Wir finanzieren eine Feuerwehr, die sich nicht nur an vorderster Linie um Brandschutz kümmert, sondern auch um die Bergwacht. Wir geben viel Geld für die Ortspolizei aus, die in vielerlei Hinsicht die abwesende staatliche Polizei ersetzt. Das kostet viel Geld und da fehlen uns die Einnahmen aus der Edmundsklamm schmerzlich“, sagte der stellvertretender Bürgermeister Robert Mareš in einer ersten Reaktion der Tageszeitung Mladá fronta Dnes.
Zoo Děčín für drei Monate autofrei
Wer in den kommenden Monaten den Zoo in Děčín besuchen möchte, muss sich auf einen kleinen Spaziergang einstellen. Wegen Bauarbeiten ist die einzige Zufahrtsstraße zum Zoo, die Žižkova-Straße, seit Montag gesperrt. Ab 9. Juni soll die Straße wieder frei sein und damit noch vor Beginn der Hauptsaison. Doch bis dahin sind Besucher mit Kondition gefragt, denn der Zoo liegt oberhalb der Schäferwand (Pastýřská stěna). Zwar ist die Straße nur in der Woche zwischen 8 und 17 gesperrt. Aber die Zeiten können sich noch ändern und die Durchfahrt ist außerhalb der Zeiten der Bauarbeiten nur für PKWs möglich.
So oder so empfiehlt der Magistrat von Děčín, das Auto auf dem Parkplatz an der Straße Práce zwischen Eisenbahnschienen und Elbe abzustellen und den Fußweg über die Jahn-Aussicht (benannt nach dem Turnvater Friedrich Ludwig Jahn) und weiter bergauf zum Zoo zu nutzen. Mit 670 Metern wäre das zugleich der kürzeste Weg zum Zoo. Diese Variante ist auch vom Hauptbahnhof gut erreichbar. Als zweite Möglichkeit wird der rot markierte Wanderweg ab Tyrš-Brücke über die Puchmayerova-Straße hinauf zur Schäferwand empfohlen. Das Auto könnte dann am Parkplatz unterhalb der Tyrš-Brücke geparkt werden. Dieser Weg ist mit knapp einem Kilometer etwas länger.
Für den Zoo kommt die Sperrung zur Unzeit, denn er feiert in diesem Jahr sein 75. Jubiläum. In einer ersten Reaktion verlegte er eine seiner Veranstaltungen zum Jubiläum kurzerhand vom Mai in den August. Nunmehr ruft der Zoo am 31. August seine Fans auf, mit einem Bären-Nicki in den Zoo kommen. Denn der Sibirische Braunbär Bruno ist das Maskottchen des Zoos und mit Abstand beliebteste Tier. Mit möglichst vielen Nicki-Trägern möchte der Zoo einen neuen Rekord aufstellen.
Tschechien feiert 25 Jahre NATO-Mitgliedschaft
Drei JAS-39 Gripen-Jagdflieger, zwei Eurofighter Typhoon-Kampfflugzeuge und ein A-400MS Atlas-Transporter aus Deutschland flogen am 12. März nur 200 Meter über die tschechische Hauptstadt. Mit dieser symbolträchtigen Formation feierte Tschechien 25 Jahre Mitgliedschaft in der NATO. Im März 1999 traten auch Polen und Ungarn als erste ehemalige Ostblock-Staaten dem transatlantischen Verteidigungsbündnis bei.
Als Ehrengast nahm der damalige US-Präsident Bill Clinton an den Feierlichkeiten in Prag teil. Sein Besuch rief Erinnerungen wach, zumal der tschechische Präsident und frühere höchstrangige NATO-General Petr Pavel seinem Gast einen Besuch im legendären Jazz-Club Reduta ermöglichte. Dorthin hatte ihn 1993 der frühere Präsident Václav Havel ausgeführt. Clinton war nicht nur begeistert, sondern ließ sich auch zu einem Saxophon-Solo überreden.
Das Musizieren überließ er an diesem Abend anderen, aber er erinnerte daran, dass er es war, der die gebürtige Tschechin Madeleine Albright erst zur UNO-Botschafterin und später zur Außenministerin ernannte. Albright, gute Freundin Havels, unterstützte vehement dessen Bemühen, Tschechien so schnell wie möglich in die NATO zu bekommen. Dafür setzte Havel sein ganzes außenpolitisches Gewicht ein, und es ist bezeichnend für die Prioritäten in dem Nachbarland, dass Tschechien zuerst der NATO beitrat und dann der Europäischen Union.
Es war ebenfalls bezeichnend, dass ausgerechnet in dieser Woche Tschechien melden konnte, genug Geld für den Kauf von 800.000 Schuss Artilleriemunition in Drittstaaten eingesammelt zu haben, um damit kurzfristig den Munitionsmangel in der Ukraine zu beheben. Der britische The Telegraph konnte diese Initiative nicht hoch genug einschätzen. "Wenn es stimmt, dass die Artillerie der König des Krieges ist, dann ist dieses kleine osteuropäische Land gerade der Königsmacher..." Außer der Tatsache, dass sich Tschechen eher als Mitteleuropäer sehen, werden diesen Satz in Tschechien viele unterschreiben können.
Verstimmung zwischen Prag und Bratislava
Wo sonst kein Blatt dazwischen passt, herrscht gerade kühle Distanz: Die beiden Nachbarländer Tschechien und Slowakei, die sich vor über 30 Jahren vorbildlich aus der Tschechoslowakei in zwei unabhängige Staaten getrennt haben, sind gerade über den Umgang mit der russischen Aggression in der Ukraine entzweit. Die tschechische Regierung hatte Anfang März beschlossen, die regelmäßigen Regierungskonsultationen auszusetzen.
Erst im Herbst, nachdem in Bratislava der Linkspopulist Robert Fico das Amt des Regierungschefs übernommen hatte, waren sich beide Seiten einig gewesen, die Konsultationen fortzusetzen. Auch der Gipfel der Visegrád-Staaten, also zwischen Ungarn, Polen, der Slowakei und Tschechien, war Ende Februar in Prag versöhnlich zu Ende gegangen. Dabei könnten die Auffassungen zu Russland und der Ukraine gerade unterschiedlicher nicht sein. Auf der einen Seite stehen der Pole Donald Tusk und der Tscheche Petr Fiala, beide klare Verbündete der Ukraine und überzeugte Transatlantiker. Auf der anderen Seite mit Viktor Orbán der ewige Störenfried in der EU, der von seiner Putin-Verehrung nicht lassen mag. Robert Fico mag andere Beweggründe haben, aber in seiner prorussischen Haltung nimmt er sich mit Orbán nichts.
Damit war aber für Prag nun eine rote Linie überschritten. Die Tschechen haben gerade erfolgreich eine Koalition für Munitionslieferungen an die Ukraine geschmiedet. Da ist die Weigerung Ficos, die Ukraine militärisch zu unterstützen, ein Affront. Wie lange die neue Eiszeit dauert und ob und wann die Konsultationen wieder aufgenommen werden, ist noch nicht bekannt.
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Am Samstag, den 11. Mai 2024, organisieren Vertreter des Klubs der tschechischen Touristen Krasná Lípa und des Oberlausitzer Kreissportbundes Görlitz gemeinsam die Feier zum 135. Jahrestag der Eröffnung des Aussichtsturms auf dem Wolfsberg.
Am 4. März wurde im Lokalen Lenkungsausschuss beschlossen, das Projekt mit einer Gesamtsumme von 19.928,00 EUR aus dem Kleinprojektefonds zu unterstützen.
Vorerst keine RegioJet-Züge nach Prag
Das tschechische Eisenbahnunternehmen RegioJet startet vorerst keine regelmäßigen Zugverbindungen zwischen Prag und Berlin. Ursprünglich sollten auf der Strecke Prag-Dresden-Berlin ab 20. März täglich drei Zugpaare pendeln. Wie das Unternehmen mitteilte, hätte die Deutsche Bahn als Netzbetreiber keine ausreichende Streckenkapazität zur Verfügung gestellt. Auf Nachfrage von saechsische.de antwortete die Deutsche Bahn allerdings, dass RegioJet Kapazitäten erhalten hatte. Allerdings hätten sich die Fahrtzeiten aufgrund von Bauarbeiten verändert. Das sei für RegioJet offenbar nicht mehr attraktiv gewesen. "Die Slots waren nicht gut", wird RegioJet-Sprecherin Alexandra Janoušek Kostřicová von saechsische.de zitiert, und meint damit die von Deutsche Bahn angebotenen Fahrzeiten. RegioJet startet dagegen in Österreich und Ungarn durch. So wird die Zahl der Zugverbindungen zwischen den Hauptstädten Wien und Budapest aufgrund der hohen Nachfrage ab 4. April auf acht verdoppelt. Auch zwischen Prag und Brno kommt in den Morgen- und Abendstunden jeweils ein Zugpaar hinzu. Zwischen Prag und Dresden sowie Berlin bietet RegioJet aber wie gehabt Fernbusse an.
Kleiner Trost für die Strecke Berlin-Dresden-Prag ist die Verlängerung der Nachtzugverbindung European Sleeper aus Brüssel und Amsterdam nach Berlin weiter über Dresden in die Moldaustadt. Damit ergibt sich immer dienstags, donnerstags und samstags morgens eine weitere Direktverbindung aus Dresden und Bad Schandau. Der Zug fährt ab Dresden 8.24 Uhr (Neustadt) bzw. 8.31 (Hauptbahnhof) sowie ab Bad Schandau (8.58 Uhr).
Von Prag aus kommt (18.04 Uhr ab Hauptbahnhof) jeweils Dienstag, Donnerstag und Sonntag eine zusätzliche Verbindung am Abend hinzu.
Bischofsweihe in Litoměřice
Am 2. März wurde der erst 52-jährige Stanislav Přibyl zum neuen Bischof des Bistums Litoměřice (Leitmeritz) geweiht. Der Weihe in der bis auf den letzten Platz besetzten Stephans-Kathedrale wohnten zahlreiche geistliche Würdenträger auch aus dem Bistum Meißen bei. Gleichzeitig bedeutete die Weihe den Abschied des scheidenden Bischofs Jan Baxant, der sein Amt aus Altersgründen nach 15 Jahren niederlegte.
Přibyl ist der jüngste Bischof der katholischen Kirche in Tschechien. In Litoměřice ist er kein Unbekannter. Der gebürtige Prager diente von 2009 bis 2016 im Bistum als Generalvikar. Wenn es seine Zeit zulässt, spielt Přibyl Orgel. Er spricht mehrere Sprachen, darunter auch Deutsch.
Tschechien stärkt Deutsch als Minderheitensprache
Das tschechische Parlament hat einer Erweiterung des Deutschen als Minderheitensprache zugestimmt. Damit wird Deutsch auf eine neue Stufe gehoben. Der Beschluss trat zu Ende Februar dieses Jahres in Kraft.
Die neuen Bestimmungen beziehen sich auf die Europäische Charta der Minderheitensprachen, die Tschechien bereits im Jahr 2006 verabschiedet hat. Sie besteht aus verschiedenen Stufen je nachdem, wie stark die Minderheitensprache geschützt wird. Deutsch wurde mit dem Beschluss nun in die dritte und höchste Stufe aufgenommen. Das gilt in den Regionen, in denen die deutsche Minderheit am stärksten vertreten ist. Neben drei Kreisen in Mährisch-Schlesien und Südböhmen sind das vor allem Kreise in Nordböhmen nahe der Grenze zu Sachsen wie Cheb, Sokolov, Karlovy Vary, Ústí und Liberec.
Für diese Kreise gelten neu 35 Förderbestimmungen. Dazu gehören unter anderem zweisprachige Schulen und Kindergärten, ein verstärkter Deutsch-Unterricht, aber auch die Möglichkeit, Deutsch bei Gericht sowie bei Behörden zu gebrauchen oder Rechtsurkunden auf Deutsch auszustellen. Auch außerhalb der acht Kreise soll Deutsch verstärkt gefördert werden. Das betrifft zum Beispiel den Unterricht in der Geschichte und Kultur der Deutschen in Tschechien sowie eine Förderung des Deutsch-Unterrichts.
Sowjetdenkmal muss weichen
Die Abgeordneten der Stadt Litoměřice haben beschlossen, das Denkmal des Sowjetsoldaten aus dem Jirásek-Park zu entfernen. Die Abgeordneten reagierten damit auf eine Petition, die zu einer Beseitigung des Denkmals aufgerufen hatte. Sie verabschiedeten aber einen Kompromissvorschlag. Demnach soll das Denkmal, das 1975 errichtet wurde, nicht ganz beseitigt, sondern an einen alternativen Ort verlegt werden. Autor des Denkmals ist der Künstler Otakar Petroš. Die Enthüllung erfolgte aus Anlass des 30. Jahrestages, an dem Tschechien von den Alliierten befreit wurde.
Der jetzige Standort im Jirásek-Park ist sehr prominent. Das Denkmal war in der Vergangenheit schon mehrfach beschmiert worden. Allein seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine war es zu zwei neuen Farbanschlägen gekommen. Nach dem zweiten Farbanschlag hatte ein weiterer Unbekannter die Farbe teils wieder beseitigt und auf die ukrainischen Soldaten verwiesen, die in den Reihen der Roten Armee an der Befreiung Tschechiens beteiligt waren.
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Mit Direktbus von Schmilka zum Prebischtor
Mit Beginn der Ausflugssaison verbessert sich die Verkehrsverbindung aus Sachsen in die Böhmische Schweiz. Die neue Buslinie 435 fährt künftig an Wochenenden und Feiertagen jede Stunde ab Schmilka, Parkplatz über Hřensko, Mezní Louka bis nach Mezná. Er hält auch an der Haltestelle Tři prameny, wo der Fußweg zum Prebischtor (Pravčická brána) beginnt.
Die Linie 435 gab es schon bisher. Geändert hat sich der Verlauf. Außerdem fährt sie mit dem Stundentakt deutlich häufiger. Sie nimmt ihren Betrieb Karfreitag (29. März) auf und verkehrt das ganze Jahr bis zum 3. November. In den beiden Sommermonaten Juli und August verkehrt der Bus sogar täglich.
Für Touristen aus Sachsen ergeben sich damit zwei Zustiegsmöglichkeiten: eine in Schmilka und eine in Hřensko, wo die Fähre von der S-Bahn-Station Schöna übersetzt. Wie die genauen Anschlüsse ausfallen, muss sich noch zeigen, da der Fahrplan erst am 20. März vom Rat des Bezirkes Ústí verabschiedet wird. "Eine Anbindung an die S-Bahn und die Fähre war nicht primär unser Thema", sagt Magdalena Fraňková, Sprecherin des Bezirks Ústí. "In Verbindung mit der Linie 438, die von Děčín kommt und um eine halbe Stunde versetzt ebenfalls nach Mezná fährt, ergibt sich aber ein interessanter Halbstunden-Takt von Hřensko nach Mezná", so Fraňková weiter.
Die Busse der Linie 435 halten überdies in der Nähe der Fähre von Schöna, was ein Umsteigen erleichtert. Überdies ist in der noch zu verabschiedenden Fahrplanversion an der nächsten Haltestelle Hřensko střed (Mitte) eine Umsteigemöglichkeit zur Linie 434 vorgesehen, mit der man nach Jetřichovice (Dittersbach) und Krásná Lípa (Schönlinde) weiterfahren kann. Die Busse 438 halten weiter an der Haltestelle Hřensko, nábřeží.
Die 435 soll trotz des Beginns in Schmilka komplett im tschechischen Tarif DÚK (Verkehrsverbund des Bezirks Ústí) fahren, so dass kein grenzüberschreitender Tarif anfällt. Die Fahrkarte von Schmilka bis zum Prebischtor-Abzweig Tři prameny kostet zum Beispiel 20 Kronen (0,80 Euro), das Ticket bis Mezná 31 Kronen (1,24 Euro). Gezahlt wird in den Bussen entweder bar in Kronen oder mit der Kreditkarte. Das Elbe-Labe-Ticket gilt in dem Bus natürlich auch.
Kurz vor Ostern fallen übrigens die baubedingten Einschränkungen auf deutscher Seite zwischen Bad Schandau und Schmilka weg. Ab 20. März fährt die S-Bahn wieder bis Schöna. Auch die Nationalparkbahn verkehrt wieder in regulärer Weise.
Auch in diesem Jahr können Urlauber, die mindestens zwei Nächte in der Böhmischen Schweiz, dem tschechischen Elbsandsteingebirge oder im Schluckenauer Zipfel übernachten, öffentliche Verkehrsmittel kostenlos nutzen. Die Gutscheine dafür werden elektronisch in den Hotels und Pensionen ausgegeben. Da das allerdings nicht immer automatisch passiert, empfiehlt es sich notfalls nachzufragen.
Elbe-Werft bei Děčín ist insolvent
Eine der letzten Elbe-Werften ist zahlungsunfähig. Das Bezirksgericht in Ústí nad Labem (Aussig) stimmte dem Insolvenzantrag von 30 Beschäftigten der Firma České loděnice zu. Die Firma mit Werft im Děčíner Stadtteil Křešice schuldet den Beschäftigten über eine Million Kronen (rund 40.000 Euro) ausstehende Gehaltszahlungen. Damit kamen die Beschäftigten einem Antrag der Firma selbst zuvor. Darin ist von Verbindlichkeiten in Höhe von 60 Millionen Kronen (2,4 Millionen Euro) die Rede. Doch das ist noch nicht alles. Weitere Gläubiger sind aufgefordert sich zu melden. Gleichzeitig hat die Firma bereits eine Vorlage zur Reorganisation der Firma vorbereitet. Der muss der Gläubigerausschuss in der ersten Maihälfte zustimmen.
Die Probleme der Werft begannen mit der Covid-Pandemie 2020 und verstärkten sich mit steigenden Energiepreisen im Jahr darauf und der allgemein hohen Inflation, die mit der russischen Aggression in der Ukraine noch an Fahrt aufnahm. Hinzu kam eine schleppende Zahlungsmoral von Kunden der Werft. Ein dauerhaftes Problem für die Werft war auch die unsichere Schiffbarkeit der Elbe. In manchen Jahren dauerte es Monate, bis fertige Schiffe zu den Auftraggebern in die Niederlande oder nach Deutschland transportiert werden konnten.
Die Tradition des Schiffbaus in der Werft von Křešice reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück. In den letzten Jahren liefen vor allem Schiffsrumpfe für große Güterschiffe vom Stapel, die daraufhin im Schiffsverband nach Deutschland oder in die Niederlande transportiert und dann vor Ort fertig montiert wurden.
Die Zukunft der Werft liegt nun in den Händen der Gläubiger. Stimmt eine Mehrheit von ihnen im Mai der Restrukturierung zu, kann es mit dem Schiffsbau in Děčín weitergehen. Lehnen sie den vorgelegten Plan ab, dürfte das Ende der 150-jährigen Geschichte des Schiffbaus in Děčín nicht mehr zu verhindern sein.
Durchschnittseinkommen in Tschechien bei rund 10.700 Euro
Das Durchschnittseinkommen in Tschechien lag 2022 bei 259.900 Kronen (entsprach Ende 2022 ca. 10.700 Euro) pro Person und Jahr. Es ist damit zwar im Vergleich zum Vorjahr um 7,7 Prozent gestiegen. Aufgrund der sehr hohen Inflation – einer der höchsten in Europa – sanken die Einkommen allerdings real um 6,5 Prozent. Dies teilte das tschechische Statistikamt (ČSÚ) diese Woche mit, welches dafür jedes Jahr 11.500 Haushalte befragt.
Die Zahl der Menschen, die unter der Armutsgrenze leben, sank 2023 von 10,2 auf 9,8 Prozent. Die Armutsgrenze in Tschechien lag bei einem Einkommen von 16.774 Kronen (ca. 661 Euro nach aktuellem Kurs) pro Monat für eine alleinstehende Person. In der EU-Statistik betrachtet man in Hinblick auf Armut zudem die sog. materielle und soziale Entbehrung. Die wird angenommen, wenn Menschen sich 5 von 13 ausgewählten Produkten nicht leisten können (mehr dazu beim Statistischen Bundesamt). Davon waren letztes Jahr in Tschechien 6,3 Prozent der Menschen betroffen, gegenüber 4,8 Prozent im Vorjahr.
Kleine Skigebiete ziehen Schlussstrich
Die kleinen Skigebiete im Bezirk Ústí haben die Wintersaison für beendet erklärt. Einige hatten noch die Hoffnung, erneut zu beschneien, sollten die Temperaturen doch noch unter Null fallen. Aber nachdem die Frühlingsferien in Tschechien fast vorbei sind und auch in Deutschland wieder die Schule läuft und das Wetter sogar noch wärmer geworden ist, lohnt es sich nicht mehr. Lediglich am Klínovec (Keilberg) oder Ještěd (Jeschken) sowie im Riesengebirge laufen noch die Lifte.
Für die meisten Skigebiete im Bezirk Ústí war es ein Winter zum Vergessen. Zwar kamen sie dank des frühen Schnees im November auf so viele Lifttage wie in einer normalen Saison. Aber schon im Januar herrschte eher regnerisches Wetter, weshalb wenig Besucher kamen. Einzig in Klíny zeigte man sich mit der Zahl der Besucher zufrieden.
Parlament lehnt "Ehe für alle" ab
Im tschechischen Parlament fand ein Gesetzesvorschlag für eine "Ehe für alle" keine Mehrheit. Die Abgeordneten stimmten dagegen am Mittwoch mit deutlicher Mehrheit von 123 zu 53 Stimmen einem Kompromissentwurf zu, nach dem die Rechte von gleichgeschlechtlichen Paaren künftig deutlich gestärkt werden. Die Partner können nun eine eingetragene Partnerschaft eingehen, in der ein Partner das leibliche Kind des anderen adoptieren kann. Auch hat ein Partner beim Tod des anderen neu Anspruch auf Witwen- bzw. Witwerrente.
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Am Freitag, den 2. Februar 2024, fand in Ústí nad Labem die erste Sitzung des KPF EEL statt. Es wurden insgesamt 6 Projekte bewilligt, die Förderung beträgt insgesamt 43.240,00 €.
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